Was hat Sie dazu bewegt, die Stiftungsprofessur zu Global Health anzunehmen?

Das Ziel, Gesundheit weltweit zu verbessern, hat schon meine Studienwahl bestimmt. Es führte mich zur ärztlichen Tätigkeit nach Afrika und zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit internationaler Gesundheitspolitik. Deshalb ist diese Professur, die deutschlandweit erste ihrer Art, für mich die Erfüllung all dieser Erfahrungen und Anliegen.

 

Das Jahr 2020 stand gänzlich im Zeichen von Covid-19. Wie hat sich das auf den Studiengang ausgewirkt?

Das allgemeine Interesse an den Inhalten des Masterstudiengangs ist enorm gestiegen: Vieles war vorher Spezialwissen, jetzt gibt es in Deutschland – wie zu WM-Zeiten 80 Millionen Bundestrainer – ebenso viele Epidemiologen. Aber die Studienbedingungen sind wie überall erschwert. Wir mussten schon das Sommersemester ganz auf Video-Konferenzen umstellen, und unser neuer Jahrgang ab Oktober konnte größtenteils gar nicht anreisen, sondern muss aus Afrika, Asien oder dem Nahen Osten dem Unterricht folgen.

 

Welchen Beitrag kann Global Health am Beispiel von Covid-19 langfristig leisten?

Unsere Studierenden lernen auf dem neuesten Stand der Forschung beispielsweise Untersuchungen zum Nachweis und zur Übertragung von Krankheitserregern, geographische Methoden, um die Ausbreitung von Krankheitsfällen zu untersuchen, internationale Gesundheitsvorschriften, die Organisation von solchen Maßnahmen wie Massenimpfungen und die Stabilisierung der Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten. Es ist im Moment wohl offensichtlich, wie wichtig solche Fähigkeiten werden können.

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